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2012

Fuerteventura Tag 5 – Jeeptour

Im Süden der Halbinsel Jandia, auf der auch unser Hotel liegt, erstreckt sich ein großes Naturschutzgebiet, das nur über Staubstraßen verfügt. Also buchen wir einen Jeep und wollen bis ganz zum Südende der Insel und danach Cofete und der Villa Winter einen Auge-in-Auge-Besuch abstatten.

Nach einem kurzen Stop oberhalb des Hafens geht’s auf die Staubstraße. Natürlich ruckelt und holpert es, aber dafür ist der Jeep ja da. Andere fahren mit normalen Autos – geht auch, denn so ganz schlecht ist die Strecke nicht.
Die Landschaft ist schon einmalig. Links das Meer, dann fast-Wüste aus Stein und Geröll, soweit das Auge reicht und rechts bis ca. 500m hohe Erhebungen, die den Blick begrenzen. Keine Ferienanlage, kaum ein Zeichen von Zivilisation – eine wahre Erholung für die Augen und die Seele. Trotzdem gibt’s einiges zu fotografieren. Schattenspiele, Wüstenpflanzen, Ziegen und die verschiedenen Farben der Wüste – uns wurde nicht langweilig.

Nach ca. 20 km sind wir am Südende der Insel am Leuchtturm angelangt, gehen ein wenig spazieren und lauschen den Wellen. Weiter geht’s zurück zum kleinen Fischerdorf. Dort wollen wir Mittag essen. Auf der deutschen Karte gibt es jede Menge “vom Bügeleisen” (= Grill), aber wir entscheiden uns für das unbekannte Gericht Cazuela ohne Bügeleisen. Wir wundern uns, dass wir die letzten sind, die etwas zu essen bekommen, aber als wir dann einen großen Suppentopf aufgetischt bekommen, wissen wir warum. Cazuela ist nämlich Fischeintopf mit Kartoffeln, Tomaten und Paprika, dazu eine Paste aus Gofio und die typische, rote Knblauchsauce.  Lecker war der Fisch auf alle Fälle, wenn auch etwas unerwartet. Und dass der Fisch mit Haut, Schuppen und Gräten drin war, hatte was Indisches.

Weiter geht’s zum anderen Leuchtturm, der ca. 5 km nördlich liegt. Die Straße war mal asphaltiert und ist heute mehr ein Haufen Schlaglöcher, die man eigentlich gerne meiden möchte. Aber die Fahrt lohnt sich echt! So einen schönen Blick aufs Meer, die Wellenbrecher und die fast unberührten, weil abgelegenen Strände vor den hoch aufragenden und steil abfallenden Bergen vor blau-weissem Himmel hatten wir noch nirgendwo. Wir können uns gar nicht satt sehen und genießen es mal wieder, mit dem eigenen Auto die Zeit frei einteilen zu können.

Jetzt aber los zum letzten Punkt des Ausflugs – Cofete. 20 km Staubstraße schocken uns eben so wenig wie der Aufstieg zum “Paß” von ca. 350 m. Belohnt werden wir mit dem Erlebnis einer winzigen menschlichen Ansiedlung mit genau einem charmanten Restaurant und einer schier endlosen Weite des Sandstrandes für lange Spaziergänge und der Möglichkeit sich von Wellenreitern begeistern zu lassen. Auch hier können wir uns kaum los reißen, müssen aber dann doch wegen beginnender Dämmerung aufbrechen, begucken noch schnell die Villa Winter von aussen und quälen uns zurück über die Staubstraße nach Moro Jable, wo wir den Jeep wieder zurückgeben.

Das war der bisher beeindruckenste Tag im Urlaub.