21-25.10.
Alle Welt sagt, daß man Bariloche gesehen haben muß – also fahren wir da auch hin. Und sie haben Recht!
Die Busfahrt (wieder mal fünf Stunden, aber wenig komfortabel) führte durch das Gebiet der sieben Seen und das war beeindruckend. Tiefblaue Seen gesäumt von dunkelgrünen Nadelbäumen und dahinter wieder Berge bis 2000m und Schnee auf dem Haupt. Oder es geht übergangslos in eine Steppenlandschaft, ja fast Wüste über, wo es nur so staubt. Und Bariloche selbst liegt zuckersüß an einem großen, tiefblauen See und dahinter hohe Berge. Ja, ist toll – haben die Leute hier auch alle mit bekommen und sind alle in die Stadt gezogen. Die Stadt ist also etwas größer als gewohnt und auch ein wenig touristisch.
Was kann man hier machen? Nun ja . Landschaft angucken. Also mieten wir uns für den ersten Tag ein Auto und fahren zum sogenannten Schwarzen Gletscher. Dort führt eine Dirt Road hin – das sind wir ja schon gewohnt und meistern sie souverän, wenn auch langsam. Zwischendrin gibt es noch einen Wasserfall zu bestaunen, der sich tief hinunter stürzt. Dann erreichen wir den Gletscher und haben Glück. In diesem Moment kommt die Sonne heraus und bescheint den Berg, so daß er in seiner vollen Pracht erstrahlt. Hätten wir gar nicht gedacht, dass uns Eis so faszinieren kann! Eigentlich sind es ja mehrere Gletscher und von einem bricht immer wieder etwas ab, stürzt herab und bildet unten einen neuen Gletscher, der dann in einem See dahinschmilzt. Und schwarz ist er, weil er so viel Geröll miträumt.
Ein kleines Abenteuer ist natürlich auch das Autofahren – wieder auf der rechten Seite und im etwas chaotischen Feierabendverkehr. Aber wir schaffen es trotzdem, das Auto abends wieder heile abzugeben. Ach ja – ein Stück habe wir auch auf Che’s Ruta 40 zurückgelegt.
Am nächsten Tag besteigen wir, nachdem wir die Weiterfahrt organisiert haben, den Cerro Otto und wollen eigentlich zum Aussichtspunkt. Aber es ist sehr windig und sieht nach regen aus und so trauen wir uns das letzte Stück nicht zu gehen. Zum Gipfel muß man 35 Pesos Eintritt zahlen – wo gibt’s denn so was! Wir machen daher Mittag an einer Berghütte, genießen einen herrlichen Ausblick, aber frieren uns auch bei dem kalten Wind fast den … ab. Zurück geht’s dann fast senkrecht hinunter und mit dem Bus zurück. Das ist doch komfortabler als an der Straße zu laufen.
Am dritten Tag wollen wir noch in den Nationalpark Llao Llao . Dort kann man laut Reiseführer eine kleine Runde laufen, einen Gipfel besteigen und herrliche Ausblicke auf die umliegenden Seen und Berge genießen. Und genau so ist es dann auch. Wir sind übrigens wieder mal fast allein unterwegs, treffen auf den Wanderwegen kaum andere Wanderer, obwohl Sonntag und herrlichstes Wetter ist. Die Blicke sind tatsächlich traumhaft und wir haben sogar das Glück zwei Raubvögel ganz nah zu sehen.
Am späten Nachmittag gent’s dann noch sechs Kilometer zur Colonia Suiza, einer kleinen Schweizer Niederlassung aus dem 19. Jahrhundert. Echt nett dort und wirklich hübsch. Saftige Wiesen und kleine Bäche plätschern zwischen Bergen – dass man sich hier als Schweizer wohl fühlt, können wir nachvollziehen. Am Sonntag ist hier Markt und man kann Schokolade, Schokoladenlikör, schweizer Bier, Mate-Tee-Tassen und andere künstlerische Dinge kaufen. Nachdem es einer der ersten warmen Frühlingstage ist, ist mächtig was los und alle sitzen in der Sonne und genießen die wärmenden Strahlen.
Nach 15 km Tagesmarsch bringt uns wieder der Bus in einer Stunde die 25 km nach Hause – das genügt für heute. Wie die letzten Tage gehen wir beim Mexikaner um die Ecke lecker essen und trinken (Burritos, Enchiladas, Tacos und bis 21 Uhr ist Cocktail-Happy Hour) und gehen danach erledigt ins Bett.