29.10.-1.11.
Wir hatten gleich doppeltes Pech. Zuerst haben wir eine der zwei Kabinen ohne Fenster bekommen und dann hatten wir die besten und wahrscheinlich einzigen Schnarcher im Zimmer. Und wie die geschnarcht haben – dass ein Mensch solche Geräusche machen kann und in der Lautstärke – da kriegt man kein Auge zu. Die beiden Damen selbst hat’s offensichtlich nicht gestört.
Ausserdem hatten wir auf der ganzen Überfahrt wolken- und nebelreiches Wetter mit ein paar Schauern. Eigentlich war für die letzte zwei Tage Sonne angesagt – nun ja. Immerhin der Wind war nicht besonders stark und so war es während der 12 Stunden offene See weniger schlimm. Beate hat’s trotzdem erwischt – wie viele andere auch.
Trotzdem war es auch ein schönes Ereignis. Wir haben jede Menge Seevögel gesehen. Neben jeder Menge Seemöven natürlich auch einige Albatrosse, Sturmvögel und viele Kormorane. Die fjordartige Landschaft ist auch bei wolkenverhangenem Himmel interessant. Und wir haben unterwegs in Puerto Eden angelegt, einer Ansiedlung von ca. 150 Menschen, die wirlich am logischen Ende der Welt leben. Das absolute Highlight war aber die Besichtigung des Inlandeises im Iceberg Fjord. Hier reicht ein Gletscher mit ca. 20m Dicke bis auf Meeresniveau hinunter. Die Abbruchkante lag genau vor uns, so daß wir den unteren Teil eines Gleschers mit seinem wasserblauem Eis sehen konnten. Und dann bricht tasächlich noch ein Stück Eis ab, während wir da sind. Und ausserdem schwimmen ganz viele kleine Eisberge um uns herum. Eigentlich gehört dieser Punkt gar nicht zur Route in der Nebensaison, aber weil wir früh dran waren, hat der Kapitän es wohl trotzdem gemacht. Wirklich beeindruckend.
Das Leben auf diesem Schiff besteht im wesentlichen aus Essen, draußen herumstehen und fotografieren, beim Käptn auf der Brücke stehen (wenn’s regnet) und im kleinen Salon sitzen und lesen oder sich mit anderen Fahrgästen unterhalten. Es waren erstaunlich viele Deutsche dabei. Einige wollen wirklich bis zum Ende der Welt (Ushuaia oder Port Williams), die meisten wollen aber gleich in den Natonalpark Torres del Paine zum Wandern. Da wollen wir auch hin, nachdem Beate herausgefunden hat, dass es gar nicht so schwer sein soll. Wir werden also einige der Passagiere wiedertreffen.