14.-18.10.
12 Stunden Busfahrt klingt schrecklich, aber in den südamerikanischen Bussen mit Schlafsesseln ist es bequemer als im Flugzeug. Wir haben relativ gut geschlafen und waren am nächsten Morgen 700km weiter südlich in Chiles grünen Lake District. Unser Hostel – die Teekanne – ist auch süß, eher ein kleines B&B als eine Backpackerlodge – hier fühlen wir uns wohl.
Pucon selbst liegt am See Villarrica und der aktive Vulkan Villarrica ist nicht aus dem Stadtbild wegzudenken. Davon und eingen heißen Quellen (mal wieder!) und anderen Nationalparks lebt der Ort. Es ist ein klein wenig wie in einem Skiort hier – alle Agenturen bieten dasselbe hier an.
Am ersten Tag stehen wir früher auf als üblich, weil der Bus in den Nationalpark Huerquehue um 8:30 losfährt. Der Wanderweg führt durch den Wald vorbei an zwei Wasserfällen und Aussichtspunkten hinauf zu drei Seen. Locker passieren wir unterwegs die Schneegrenze. Glasklares Wasser, bedeckt von Schnee und Eis und umgeben von Felsen, Bambus und Monkey Puzzle Bäumen sehen wir. Und es ist ganz ruhig. Irgendwie schlägt einen das auch bei dem bewölkten Himmel in seinen Bann.
Das absolute Highlight hier aber ist die Vulkanbesteigung. Und am Samstag ist Sonne pur angesagt. Wir finden problemlos mit Aguaventura einen Veranstalter, der uns morgen noch mit nimmt.
Morgens um 7:00 geht’s los mit dem Anlegen der passenden Ausrüstung. Alle sind recht aufgeregt. Dann soll’s los gehen. Leider hatte der eine Guide seinen Rucksack vergessen, die anderen Guides das Mittagessen und ausserdem mussten uns Papiere noch mit dem Motorrad nachgetragen werden. Der Kamermann hatte ausserdem seine Accus im Hotel vergessen. Aber dann ging es tatsächlich los.
Der Aufstieg sollte 6 Stunden dauern. Herrlicher Sonnenschein begleitete uns von Anfang an. Da haben wir wirklich Glück gehabt. Zu erst geht es über nicht so steile Skipisten, später dann müssen wir im ZickZack die steilen, schneebedeckten Hänge erklimmen. Es geht langsam aber stetig voran und so sind wir tatsächlich nach 5:10 Stunden am rauchenden Kraterrand angelangt. Wir haben’s geschafft! Von hier oben haben wir einen gigantischen Blick auf die umliegenden Vulkane Llaima und Lanin und die Andenkette. Ausserdem liegen uns mehrere große Seen zu Füßen. Bei so einem Ausblick ist die Anstrengung gleich vergessen. Der Vulkan selbst raucht friedlich vor sich hin und beeindruckt uns natürlich auch. Eine Stunde lang genießen wir die Sicht, dann heisst’s “Alles fertig machen zum rodeln!”. Und tatsächlich können wir auf Plastikschalen fast von ganz oben bis unten abfahren und verkürzen so den Abstieg auf 2 Stunden. Und wir hatten jede Menge Spaß dabei!
Ein schöner Tag geht bei einem Bier mit der ganzen Truppe zu Ende. Stolz wie Oskar komme wir gegen 7 Uhr ins Hotelchen. Am nächsten Tag haben wir uns Erholung verdient.
Am letzten Tag in Pucon machen wir eine Radltour entlang des Rio Trancura und des Rio Liucura zu einem Wasserfall und einer Quelle. Es geht ständig bergauf und -ab auf der Sandpiste aber wir sind tapfer und lassen uns auch nicht vom Nieselregen abhalten. Die Wasserfälle, Lagunen und Quellen haben sich auch bei Nicht-Sonnenschein gelohnt. Eine schöne und anstrengende Tour.
One reply on “Pucon im Lake District und der Vulkan Villarrica”
Mal wieder ein Hallo aus München mit einem Dankeschön für eure Postkarte!
Hier geht es im Gegensatz zu eurem Standort von den Temperaturen her vom Herbst in den Winter.
Morgens muss man schon teilweise die Autoscheiben abkratzen.
Bei euch geht es jetzt in den Frühling. Wollen wir tauschen? 😉
Jetzt ist euer Jahr bald rum. Wie schnell das geht!
Aber noch ist Zeit. Deshgalb weiter eure schönen Fotos machen und auf den Blog damit!
Lieben Gruß von Arlett und mir!