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Auf der Walz

Westcoast oder es kann immer noch mehr regnen

5.-7.9.
Vom Abel Tasman Nationalpark wollen wir als nächstes an die Westküste. Bei herrlichem Wetter fahren wir los und sehen im Gegensatz zur Hinfahrt in Nebel und Regen echt was von der Landschaft. Das Meer, saftige Wiesen mit wolligen Rindern, Schafen und Wild und schneebedeckte Berge – alles auf einem Panorama.
Wir nehmen die Nebenstraße entlang des Motueka Flusses und fahren praktisch allein auf dem Highway in schönstem Sonnenschein durch ein wunderbares Tal. Das Tourist Radio erzählt dauernt, das man hier ganz toll Forellen fangen kann, aber wir sind immer noch nicht zum Angler geworden und kaufen unsere Fischstäbchen lieber im Supermarkt.
Wir finden einen herrlichen Platz zum Mittagessen und wir können sogar mal unseren Tisch mit Stühlen benutzen und VOR dem Camper bei wärmendem Sonnenschein essen.
Kaum habn wir dann den Hope Pass überschritten, fangen die dunklen Wolken und die Regentropfen an. Wir kämpfen uns den Fluss Buller entlang bis nach Westport – von cruisen kann keine Rede mehr sein.
Dort empfängt uns noch mehr Regen, der auch einfach nicht aufhören will. Zum Schluß steht unser Camper ca. 2cm im Wasser und wir in einem großen See.

Am nächsten Morgen ist von dem Regen nur noch der Wind und die Wolken übrig. Der See ist ausgetrocknet und wir ziehen von dannen.
Zunächst geht es zu der bei Westport gelegenen Robbenkolonie. Ach – sind die süß, wie sie sich da auf den Steinen räkeln, kleine Kämpfchen austragen oder Möven verscheuchen. Manche versuchen auch in dem aufgewühlten Wasser etwas zu fangen oder zurück an Land zu kommen – beides nicht so einfach.
Die sind auf alle Fälle einen Besuch wert.
Nachdem wir noch mal aufgetankt haben, geht’s weiter nach Süden (es gibt jetzt auf 150km keinen Sprit!). Die Landschaft sieht mit den tief liegenden Wolken, der Gischt und den aus dem Meer heraufsteigenden Felsen und Bergen eher gespenstisch aus. Bei tollem Wetter sind das sicher gigantische Ausblicke. Wir haben eher 150m Sicht. Aber es regnet immerhin nur wenig bis gar nicht.

Kurze Zeit später kommen wir nach Punakaiki mit dem gleichnamigem Nationalpark. Es ist Zeit für Mittag und ausserdem gibt es hier Pfannkuchen zu bestaunen. Äh – also die Pancake Rocks, die aus waagerechten Sandsteinlagen bestehen und langsam von den Wellen erodiert werden. Im Moment (also noch ein paar tausend Jahre) kann man auf alle Fälle tolle Fotos machen von den Felsen und den Wellen, die sich hier durch so manches Blowhole durch quetschen. Und das Beste: es hat nicht geregnet, als wir da waren! (Als wir los fuhren kam ein großer Schauer – Glück gehabt)

Also wieder auf der Straße – alles grau in grau – wir lassen Shantytown aus. Sicher nett, eine nachgebaute Goldgräberstadt anzuschauen, aber im Regen? Auch Jade Shops tun es uns nicht an und wir fahren bis Hokitika. Dort gibt ein es ein Kiwihaus, in dem man die kleinen Neuseeländer live und in Schwarz-weiss sehen kann.  Nachdem wir diesen Nationalvogel in jedem Souvenirshop in allen Größen gesehen haben, wollen wir ihn auch mal mit eigenen Augen sehen. Das Museum ist mit 18$ pp eigentlich zu teuer und ohne Kiwis wüden wir da auch nicht rein gehen. Von wegen klein – eher so groß wie ein Dackel und witzig im Verhalten. Mit seinem langen Schnabel durchstöbert er den Boden nach Nahrung.
Fotos kann man keine machen, weil sie nachtaktiv sind. Aber eine Postkarte habe ich dann fotografiert und das sieht fast echt aus 🙂 .
Neben dem Campingplatz gab es dann noch einen Glowworm Dell – eine Wand in der Glühwürmchen leben. Je länger man schaut, desto mehr werden es, bis es eine kleine Milchstraße ist :-). Die Fotos sind alle schwarz geworden, mit ein paar kleinen Pünktchen 🙁 . Eigentlich war das sogar netter als der Kiwi.
Abends und nachts regnet es übrigens wieder ziemlich heftig. Na ja – irgendwo müssen ja die 4000 mm Regen im Jahr herkommen.
Jetzt aber schnell zu den Gletschern – in den nächsten zwei Tagen soll das Wetter gut werden und die sollten wir nutzen!