Wir hatten einen wunderbaren Nachmittag in Dreznica – sehr erholsam. Am nächsten Morgen frühstücken wir früh und kommen um halb Neun Uhr weg. Es geht durch kleine Dörfchen, bald wieder durch Wald und steil bergan. Schließlich erreichen wir nach einem sehr steilen Anstieg die italienische Kapelle, die im ersten Weltkrieg von Kriegsgefangenen gebaut wurde. Eine Pause tut gut und es gibt ein klein wenig von dem leckeren Likör, den wir im letzten Gasthof geschenkt bekommen haben. Immer wieder haben wir tolle Ausblicke auf die Berge um das Socca Tal. Dann gehen wir um eine Ecke und einen pass und sehen den Berg von hinten. Hier ist es eine lange, abfallende Flanke, eingebettet in eine neue Bergwelt. Wir trinken an einer kleinen Alm, die im Sommer sicher sehr belebt ist, eine Kleinigkeit und steigen über alte Schmugglerpfade bzw. Schützengräben ab nach Tolmin. Geschafft!
Am nächsten Tag geht es den Berg gegenüber hinauf, wieder hören wir den Kuckuck und andere Vögel, sehen wieder eine Schlange und müssen wieder mächtig schwitzen, bis wir oben sind. Zwischendrin machen wir Pause bei herrlicher Aussicht auf schneebedeckte Berge, die letzten Blicke auf die Socca, die bewaldeten Berge, die grünen Täler, die verstreuten, charismatischen Dörfchen und alles, was wir in den letzten Tagen lieb gewonnen haben.
Am Pass besichtigen wir dann das Freilchtmuseum des Alpenkrieges des 1. Weltkrieges – wie sie dort Stellungen und Gräben in die Berge gebaut haben oder ganze Bergkuppen z.T. weggesprengt haben. Beängstigende Vorstellungen – heute zum Glück Relikte. Heute ist das eine Panoramastraße und ein “Friedensweg”. Von hier oben blicken wir nach Slovenien und zum ersten mal auch nach Italien und könnten – bei klarer Sicht – theoretisch die Adria sehen. Wir erahnen sie ein wenig.
In Italien empfangen uns gleich wieder die Piniendüfte und die typischen Kirchen und Häuser – man sieht sofort, wo man ist. Wir sehen sogar ein Reh, das scheu vor uns davon huscht.
Leider geht es sehr steil bergab und die Knieschmerzen melden sich wieder. Trotzdem ist Beate tapfer und wir erreichen gegen 17:30 unser Ziel – das B&B La Rosa del Venti, bei dem wir von der Besitzerin herzlichst empfangen werden. Nach einer herrlichen Dusche bekommen wir dann ein leckeres Abendessen mit Rotwein, Gemüsesuppe, etwas Fleisch und selbstgemachtem Kartoffelbrei – ausgezeichnet!