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Auf der Walz

Kota Bharu

25.-29.5.
Jetzt sind wir auf der Ostseite im Norden. Hier ist einiges anders. Z.B. tragen fast alle Frauen ein Kopftuch und viele Männer eine Fez. Die muslimische Bevölkerung dominiert hier, aber die Chinesen und Thailänder leben dagegen ihren Stil – ohne Kopftuch und in kurzen Hosen.
Der Tourismus hat hier auch noch nicht eingeschlagen. Ein paar Museen, ein Handwerkermarkt (der bei uns geschlossen hatte), ein Central Market. Sonst geht jeder so seinen Geschäften nach.
Am Freitag morgen ist allerdings ein Vogelsängerwettbewerb. Also müssen wir da hin. Ein wenig ratlos laufen wir herum – die Vögel zwitschern auf alle Fälle ganz nett. Dann fragt uns jemand (genauer Herr Khor), ob er uns etwas erklären soll. Wir sagen gerne – ja und werden aufgeklärt, dass immer 4 Vögel gegeneinander antreten und nach verschiedenen Disziplinen ( Melodien, Lautstärke, Resonanz, körperl. Ausdruck) von Schiedsrichtern zu bestimmten Zeiten bewertet. Und der erste Preis ist ein Reiskocher, der zweite Kaffeemachine … . Die Preise kann man auch an den Club zurückverkaufen – aber Geldpreise gehen halt in einem muslimischen Staat nicht.
Danach wurden wir von Herrn Khor noch eingeladen, an einen chinesischen Hochzeitsbuffet teilzunehmen. Wir haben noch schnell seine Frau abgeholt und sind dann zum Buffet gefahren.  Dann  ging es weiter zur buddhistischen Vereinigung den Vensak Day Feiern zuzusehen und dann noch die zwei bdeutenden Tempel in der Umgebung anzuschauen. Er hat uns auch ein Schwalbennest aus Spucke gezeigt, das hier in Asien eine ganz besondere Delikatesse ist. Deshalb gibt es viele Häuser am Wasser, die zu Vogelhäusern umgebaut wurden, in dem die Fenster zugemauert wurden. Und es ist ein lukratives Geschäft, wie er vorrechnet.
Wir haben viel mit Herrn Khor geredet und viel über seine Welt erfahren. Das war ausgesprochen interessant – die besten Einblicke, die wir bisher erhalten hatten. Herr Khor (Rentner) macht das übrigens jeden Freitag mit Travelern, die bei den Vogelsängern vorbeikommen. Bewundernswert!

Danch ging es gleich weiter zum Kochkurs mir Herrn Roselan. Es wurde Fisch und Gemüse frisch am Markt eingekauft, wir fuhren zu ihm nach Hause und legten los. Gemüse kleinschneiden, Currysauce mixen, Hähnchen kleinschneiden, im Wok anbraten, den Fisch mit viel Knoblauch zum Dünsten geben… und am Ende hatte wir ein leckeres Drei-Gänge-Menü malaysischer Art zubereitet. Zwischendrin musste Herr Roselan mal weg zum Beten, denn er ist Muslim und die müssen fünf mal am Tag beten.

Am nächsten Morgen haben wir Herrn Roselan gleich wieder getroffen, denn wir hatten eine Tour bei ihm gebucht. Wir sind zu einem Drachenhersteller gefahren und haben die bunten Drachen und das Handwerk bestaunt, danach waren wir ein einem Fischerdorf und sind dort ein bisschen umher gewandert. Besonders schön war es am nächsten Stop, bei der Batik Herstellung. Da hätten wir am liebsten gleich selber den Pinsel zur Hand genommen. Und zum Abschluß der Tour waren wir beim Schattenpuppenhersteller. Da braucht man ganz schön Geduld und Können bis nach ein paar Wochen endlich eine Figur fertig ist. Und weil sie so schön sind, haben wir eine Schattenpuppe gekauft. Die Familie des Schattenpuppenhersteller war ausserdem sehr nett – sie hat das Geld genommen und verwaltet, er war ganz schüchtern.

Obwohl (oder weil?) es hier wenig tourisisch war, haben wir hier sehr viele Einblicke in das tägliche Leben gewonnen.