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Auf der Walz

Valle Fertil und Umgebung

28.11.-1.12
In San Julian hatte uns jemand auf eine weitere Sehenswürdigkeit in Argentinien hingewiesen. Das Valle de la Luna gehört auch zu den UNESCO Stätten. Und wenn wir schon in Mendoza sind, dann können wir da ja mal schnell vorbei schauen. Sind ja nur 6 Busstunden Entfernung :-).

Das beschauliche San Agustin de Valle Fertil soll man laut Reiseführer am besten als Basis wählen Wir finden dort ein wunderschönes Hotel mit netten Gastgebern und schöner Einrichtung incl.  Pool für gar nicht viel Geld. Den ersten Tag verbringen wir mit einem Spaziergng rund ums Dorf, um den Damm und zu Petroglyphs (Felszeichnungen). Wir sehen viele für uns neue Pflanzen und Tiere, die  i.a. an sehr trockenes Klima gewöhnt sind – z.B. Lucky Luke Kakteen. Schließlich sind wir hier ja in einer trockenen Steppe. Aber wo Wasser ist (z.B. am Staudamm des Ortes), ist auch richtig Leben mit Papageien und Kormoranen.

Nach Diskussion mit unserem Gastgeber entschließen wir uns am zweiten Tag die beiden hier gelegenen Parks Talampaya und Ischiguasto zu besuchen. Das wird zwar ein langer Tag, aber das kriegen wir schon hin. Und sonst wäre es einfach zu teuer. So zahlen wir 450 ArP für eine Auto mit Fahrer für den ganzen Tag. Um acht Uhr geht’s los und abends um acht werden wir zurück erwartet.

Das Sehenswerte im Nationalpark Talapaya ist der Sandstein, der sich ca. 100m aus der Ebene erhebt. Ein Fluß hat bei der Entstehung der Anden bereits einen Canyon angelegt, der heute zwischen sieben und 100m breit ist. Entlang des Canyons wurde durch den hier immer präsenten Wind und den gelegentlichen Regen richtige Schornsteine und andere bizarre Formen and der Canyonwand herausgebildet. Wo es dann wieder flach ist, sieht es fast aus wie auf einem Schachbrett, denn über eine weite Ebene stehen Figuren, die an Türme, Mönche, Könige, Springer… erinnern. Und in einem kleinem Garten im Canyon sehen wir viele der hier sonst verstreut lebenden Pflanzen und ihre Anpassungen an die Wüste.

Danach geht’s in den Ischigualasto Nationalpark. Er wird auch “Valle de la Luna/Moon Valley” genannt, weil hier wie eine Mondlandschaft aussieht. Hier soll das Abendlicht den Park in ein tolles Farbspektrum tauchen. Wir sind zwar schon um zwei Uhr da, warten deshalb aber auf die nächste Tour, die um halb vier startet. Vorher schauen wir noch das kleine Museum an, in dem Nachbildungen der hier getätigten Dino-Funde ausgestellt sind – also kleine Dinogerippe.
Das Farbspiel ist uns erst für das Ende versprochen, vorher erzählt der Ranger uns auf Spanisch noch viel über die Entstehung des Parks, wir behalten davon 2cm Erosion im Jahr und Erdanhebungen, so daß man hier heute auch Dinosaurierknochen und andere Fossilien finden kann. Sogar die Knochen eines ganzen Frühdinosaurier hat man hier gefunden.
Im Painted Valley hat ein Fluß die verschiedenen Schichten z.T. abgetragen und dabei tiefere Einblicke in den Sandstein gewährt. Hier haben viele verschiedene Mineralien zu verschiedenen Zeiten die Erde in rot, weiß, grün, türkies, schwarz,… gefärbt und jetzt kann man dank der Erosion alle Farben gleichzeitig sehen. Leider habe ich die ganzen Mineralien und zugehörigen Farben schon wieder vergesen.
Dann kommt, worauf alle scharf sind. Hier liegen nämlich plötzlich Steine rund und groß wie Bocciakugeln herum. Sieht super strange aus und der Ranger betont, dass es garantiert nichts mit einem rollenden Stein im Wasser zu tun hat. Wir erinnern uns, dass wir in Neuseeland so etwas auch schon mal gesehen haben und ja – die Kugeln gibt es hier auch noch viel größer – bis zwei Meter Durchmessser – sagt der Ranger.
An den nächsten Stops sehen wir dann bizarre Sandsteinfiguren, wie einen Pilz und ein U-Boot, die der Wind geformt hat. Und pünktlich beginnt jetzt die Sonne ihre Farben zu ändern und die riesigen roten Sandsteinwände, die sich am Parkrand erheben, werden plötzlich plastisch und verwandeln sich in riesige Kathedralen. Da hört die Kamera fast von allen nicht mehr auf zu knipsen.

Pünktlich um genau 20:00 liefert uns dann unser Fahrer am Hotel ab – so wie er es prognostiziert hatte. Von unserem Gastgeber werden wir freudig begrüßt. Und  natürlich fällt dann ein Witz über Deutsche 🙂

Den nächsten Tag verbringen wir in unserem Luxushotel am Pool und lassen’s uns gut gehen – ach auch mal wieder herrlich.